1775 gründete ‘Rabbi Schneur Zalman von Liadi‘ in Litauen eine religiöse jüdische Bewegung. Die Angehörigen sind als Lubawitscher bekannt, benannt nach dem Ort Lubawitsch in Russland, in der die Führungsriege von 1813 bis 1915 ansässig war. Die Organisation trägt auch den Namen Chabad.
1940 brachte Rabbi Joseph Schneerson (1880-1950) die Lubawitscher nach Amerika. Er bestimmte vor seinem Tod 1950, dass sein Schwiegersohn Rabbi Menachem Schneerson (1902-1994), nicht nur sein Nachfolger werden sollte, sondern auch der Messias sei, der im Talmud versprochen wurde. Ein in der jüdischen Welt außerhalb von Chabad kaum akzeptierter Anspruch.
Nachdem Menachem Schneerson 1994 starb, wurde kein Nachfolger bestimmt, da man ihn als dem Messias für unersetzbar hielt.
Der Messiasglaube der Lubawitscher ist ein Grund, warum Chabad und andere jüdische Gruppen recht abgegrenzt voneinander existieren.
Die Überzeugung, dass Schneerson der Messias ist und der Drang, dies zu verkünden, ist bei den Anhängern heute so stark wie nach dem Ableben des Rabbi vor fast 30 Jahren. Ein Ausdruck sind die Tausende großen Aufkleber, die man seit einigen Monaten auf der Rückseite von Ampeln sieht und die verkünden MESSIAH IS HERE.
Der Text links oben besagt:
Long Live Our Master, Teacher and Rebbe King, Messiah Forever And Ever
Heute gibt es um die 100.000 Lubawitscher. Ein großer Teil lebt in den USA, besonders in der Region New York, vor allem Brooklyn. Auch in Israel, Frankreich, Kanada und Australien findet man zahlreiche Angehörige der Bewegung.
Die Lubawitscher unterscheiden sich von den meisten anderen orthodoxen Juden durch ihre Weltoffenheit. So kann man als Außenstehender 770 Eastern Parkway (Foto oben), das Chabad Welthauptquartier in Brooklyn besuchen und an einer an einer Tour teilnehmen.