Um den Polizeifunk zu verschlüsseln – Das NYPD gibt 390 Mio. USD für neues System aus – Kritik vom Stadtrat

Seit Einführung von Polizeifunk in New York im Jahr 1932 war die Kommunikation auf den Geräten unverschlüsselt und Bürger und Presse konnten mithören. Jetzt ist das New York Police Department (NYPD) dabei, ein 390 Mio. USD teures digitales System zu implementieren, dass diesen Zugang verhindert.

Polizeifunkkanäle werden bis Dezember 2024 vollständig verschlüsselt sein, sagte Ruben Beltran, IT Chef beim NYPD am Montag bei einer Anhörung im Stadtrat.

Kriminelle seien vor Polizeibeamten geflohen, nachdem sie die Kommunikationen abhörten, so Beltran, andere seien in das Funksystem eingedrungen, um es mit Musik oder ihrer eigenen Stimme zu stören. Anwälte, die nach Unfallopfern Ausschau hielten, für die sie lukrative Klagen einreichen können und auch Abschleppfirmen hätten den Polizeifunk missbraucht.

Kritiker des Plans sagten, dass der Verlust des öffentlichen Zugangs es schwerer machen wird, das NYPD bei Fehlverhalten zur Verantwortung zu ziehen.

Das Verschlüsseln von Polizeifunk „ist ein Verbrechen an sich“, so Stadtrat Robert Holden bei der Anhörung. „Es sollte nie zu einem Blackout der Bürger und der Presse kommen“, war die Meinung seiner Kollegin Vickie Paladino.

Laut Beltran hat das NYPD in diesem Jahr bisher 7,2 Millionen Notrufe erhalten, die an die 42.000 Geräte der Beamten weitergleitet wurden. Das derzeitige analoge Funksystem sei nicht mehr zeitgemäß.