In den 1940-er Jahren begann die Konzentration von New Yorker Galerien in bestimmten Gegenden. Zuerst war es die 57th Street, dann ein Teil der Upper East Side- beides Gegenden, in denen man viel „altes Geld“ fand – und damit eine der wenigen Gruppen, die damals Kunst kauften. Als dort die Mieten zu teuer und der Platz zu knapp wurden, wanderten viele Galerien in den 60-er und 70-er Jahren in die Gegend ab, die später als SoHo bekannt wurde. SoHo war zu der Zeit ein desolates Industrieviertel mit vielen großen und günstigen Gewerbeimmobilien- geradezu ideal für Galerien.
Das trendige Publikum, das die Galerien in SoHo besuchte, zog ab den frühen 90-er Jahren dann auch den schicken gehobenen Einzelhandel an. Bis zum Ende der Dekade hatte sich SoHo vom Kunstmekka zur Designer-Einkaufsmeile gewandelt. Die Mieten stiegen stark, das neue Umfeld war vielen Galerien nicht mehr sympathisch, und die Szene suchte sich eine neue Heimat. Auserkoren wurde das westliche Chelsea, das, wie SoHo 30 Jahre zuvor, zum Großteil aus heruntergekommenen Gewerbeimmobilien bestand, in denen viele Lagerräume, Handwerksbetriebe und Autowerkstätten untergebracht waren. Auch Prostitution und Drogenhandel waren an der Tagesordnung, was aber günstige Mieten zur Folge hatte.
Zuerst kamen die kleineren Galerien, ein paar Jahre später dann auch die renommierten wie Mary Boone, David Zwirner oder die Pace Gallery. Innerhalb von acht oder zehn Jahren entstand hier ein solch massives und geballtes Galerienviertel, das jedes andere in den Schatten stellt. Chelsea ist zum unangefochtenen Galerienviertel New Yorks avanciert und eine weltweite Drehscheibe für den Kunsthandel geworden.
Heute gibt es um die 350 Galerien in der Gegend. Der Schwerpunkt liegt ganz eindeutig auf zeitgenössischer Kunst. Das Niveau ist oft beeindruckend. Einiges, was man dort zu sehen bekommt, könnte in Weltklassemuseen hängen.
Die zu Galerien umgebauten Werkstätten und Lagerhallen bieten oft tolle Räumlichkeiten, und sich nur darin aufzuhalten, macht bereits Spaß. Obwohl das elitär anmutende Ambiente einschüchternd wirken kann, ist es vollkommen in Ordnung, einfach in eine Galerie hineinzuspazieren, auch wenn Sie nicht zu den Kreisen der Kunstkäufer gehören. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn Sie niemand vom Personal eines Blickes würdigt. Bodenständige Freundlichkeit passt nicht zur Atmosphäre, wie Sie verstehen werden, nachdem Sie in ein paar Galerien gewesen sind.
Praktisch alle Galerien befinden sich zwischen 18th und 28th Street. West Chelsea hat auch andere Reize. Seit 2009 gibt es hier die High Line, einen hochgelegen Park auf einem alten Schienengelände, der zu einem sensationellen Erfolg wurde. Auch einige der besten Beispiele moderner Architektur in New York finden Sie hier. West Chelsea ist mittlerweile eines der begehrtesten und coolsten Wohnviertel Manhattans, wo Apartmentpreise Millionen von Dollar erreichen können. (Auch die Zeiten von günstigen Galeriemieten sind vorbei, da das Viertel zu einer Muss-Location im Kunsthandel wurde, und jetzt die Vermieter am längeren Hebel sitzen.)
Donnerstagabends haben viele Galerien ihre Eröffnungen und Chelsea wird zu einer Art kultureller Partymeile mit vielen schönen und interessanten Leuten. (Von Ende Mai bis Anfang September gibt es so gut wie keine Vernissagen. Ein Großteil der Galerien hat im Sommer ganz zu.)
Wenn Sie sich über die Kunstszene in New York informieren, werden Sie hören, dass es andere interessante Galerienviertel gibt. In Chelseas Vorgängerviertel SoHo und an der 57th Street sowie in der Upper East Side gibt es immer noch eine Menge toller Galerien. Auf der Lower East Side sowie in den Brooklyner Stadtteilen Bushwick und Williamsburg gibt es ebenfalls Galerien in steigender Anzahl, die meist klein und intim sind, oft von jungen Menschen betrieben werden und unbekanntere Künstler zeigen. In seiner Massivität und Wucht ist Chelsea jedoch mit nichts in New York und der Welt zu vergleichen – und ein Besuch hier ist ein Muss für jeden Kunstinteressierten!
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