Die 1970-er Jahre sind für mich eine der interessantesten Dekaden bei Filmen, die in New York spielen. In dieser Zeit war die Stadt am Boden. Die Kriminalität war hoch, die Wirtschaft in einer Krise und Vertrauen in die Zukunft kaum vorhanden. Der Rest Amerikas empfand New York als kaputten Sündenpfuhl, den man subventionierte, aber wo trotzdem immer alles schlechter wurde.
Hier sind meine 11 Lieblings New York Filme, die in den 1970er Jahren spielen und die Atmosphäre in dieser Zeit schön einfangen.
French Connection (Brennpunkt Brooklyn) – 1971
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Gene Hackman spielt den ultrahart gesottenen Polizeikommissar Jimmy „Popeye“ Doyle, der zusammen mit seinem Partner Buddy Rosso die Einfuhr einer gewaltigen Menge Heroin verhindern will. Wer den Film gesehen hat, wird sich an Autoverfolgungsjagd unter den hochliegenden U-Bahn-Schienen in Brooklyn erinnern, in der Popeye einen Killer jagt, der auf ihn angesetzt wurde. French Connection beruht auf einer wahren Geschichte.
Regisseur: William Friedkin Mit: Gene Hackman, Roy Scheider, Fernando Rey.
The Panic in Needle Park (Panik im Needle Park) – 1971
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An der Ecke 72th Street und Broadway in Manhattan gibt es zwei Plätze (Sherman Square/Verdi Square), die zusammen einen kleinen Park bilden. Heutzutage ist er in vorbildlicher Verfassung und die Gegend rings herum hochbegehrt. In den 1970-er Jahren war der Platz ein Treffpunkt von Heroinjunkies und Dealern und als „Needle Park“ bekannt. Der Film zeigt diese Welt mit einem sehr jungen, noch nicht allzu bekannten Al Pacino in einer der Hauptrollen.
Regisseur: Jerry Schatzberg Mit: Al Pacino, Kitty Winn, Alan Vint.
Shaft (1971)
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Der coole Privatdetektiv John Shaft wird von einem mächtigen Syndikatsboss angeheuert, um seine entführte Tochter zu retten. Eine Jagd durch Harlem und den Rest New Yorks beginnt. Nicht nur der Film wurde zur Legende, auch Isaac Hayes‘ Musik erreichte Kultstatus.
Regisseur: Gordon Parks Mit: Richard Roundtree, Moses Gun, Charles Cioffi
Klute (1971)
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Jane Fonda gewann den Oscar als beste Schauspielerin für ihre Darstellung der Edelprostituierten Bree Daniels, die weiterhin ihrem Gewerbe nachgeht, obwohl ein Callgirl-Mörder die Szene in Angst versetzt. Donald Sutherland spielt John Klute, einen Detektiv aus einer Kleinstadt in Pennsylvania, der den auf mysteriöse Weise verschwundenen Präsident einer großen Chemiefirma mit Verbindungen zu Bree Daniels, auffinden soll. Klute ist zuerst angeekelt, vom Großstadtsumpf und den Menschen in ihm, aber nach und nach ändert sich seine Perspektive.
Der Garment District in Manhattan, zu der Zeit das Zentrum der amerikanischen Textilindustrie, wird zur stimmungsvollen Kulisse.
Regisseur: Alan J. Pakula Mit: Jane Fonda, Donald Sutherland, Roy Scheider
Serpico (1973)
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In den 1960-er und 1970-er Jahren gehörte Korruption in den eigenen Reihen zum Alltag bei der New Yorker Polizei (NYPD). Es wurde Geld von Kriminellen genommen, Beweismittel fabriziert, Geständnisse erpresst und vor Gericht gelogen.
Der junge Polizist Frank Serpico, der neu zum NYPD stößt, ist davon angewidert und will seine Arbeit sauber machen. Freunde macht er sich damit bei den meisten Kollegen nicht. Serpico, der als Zivilpolizist im Drogenmilieu arbeitet, lebt deshalb gefährlich. Auf welche Kollegen er sich verlassen kann und welche den Dealern näherstehen als ihm, weiß er nie.
Serpico versucht, sich bei Vorgesetzten Gehör zu verschaffen, die aber von diesem unangenehmen Thema meist nichts hören wollen. Erst nach viel negativer Presse über NYPD-Korruption wird schließlich die Knapp Commission (benannt nach ihrem Vorsitzenden Richter Whitman Knapp) gegründet die, auch mit Hilfe von Serpico, die riesigen Ausmaße der Polizeikorruption ans Licht bringt. Serpico basiert auf einer wahren Geschichte.
Regisseur: Sidney Lumet Mit: Al Pacino, John Randolph, Jack Kehoe.
Mean Streets (Hexenkessel) – 1973
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Heutzutage besteht Little Italy in Manhattan nur noch aus ein paar Blocks voller Restaurants, viele davon Touristenfallen. Der Großteil des Viertels wurde mittlerweile von Chinatown verdrängt. Authentisches italo-amerikanisches Leben spielt sich hier schon lange nicht mehr ab.
In den späten 60-er Jahren, zu der Zeit, in der „Mean Streets“ spielt, war das noch anders. Der Film zeigt ein paar Tage im Leben der drei italo-amerikanischen Kleinganoven Charlie, Johnny und Tony. Was den Film auszeichnet, ist nicht so sehr die Handlung, die nur als Rahmen dient, sondern das nuancierte, authentische Porträt dieser Welt durch Regisseur Martin Scorsese (selbst Italo-Amerikaner der im Viertel aufwuchs).
Scorseses Film zeigt uns das Milieu mit seinen Werten und Widersprüchen. Wir sehen, wie Freundschaft, Loyalität und katholischer Glauben, Hand in Hand mit Verbrechen gehen.
Regisseur: Martin Scorsese Mit: Harvey Keitel, Robert De Niro, David Proval.
Death Wish – Ein Mann sieht rot (1974)
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Der New Yorker Architekt Paul Kearsey nimmt das Recht in seine eigene Hand und geht auf einen Vernichtungszug gegen die brutalen Kriminellen New Yorks, nachdem seine Frau und Tochter von einer Straßengang ausgeraubt und vergewaltigt wurden, seine Frau dabei stirbt und die Tochter danach in eine geschlossene Anstalt eingewiesen werden muss. New Yorker Kinobesucher sollen immer wieder applaudiert haben, wenn der Architekt gerade einen brutalen Verbrecher zur Strecke gebracht hat.
Regisseur: Michael Winner Mit: Charles Bronson, Hope Lange, Vincent Gardenia
The Taking of Pelham One Two Three (Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123) – 1974
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Vier Bewaffnete nehmen eine New Yorker U-Bahn in ihre Gewalt und fordern 1 Million Dollar Lösegeld (eine gewaltige Summe im Jahr 1974), und zwar innerhalb einer Stunde. Danach wird jede Minute eine der 17 Geiseln erschossen.
Lieutenant Zachary Garber wird von allen Seiten unter Druck gesetzt – Öffentlichkeit, Stadtbürokratie, erbarmungslose Erpresser – und die Zeit die Passagiere zu retten läuft davon.
Ein hochspannender Thriller, zu dem der kaputte Zustand der Stadt und Walter Matthau in der Hauptrolle viel beitragen. Die Neuverfilmung aus dem Jahr 2009 ist im Vergleich blass, aber für New York Fans wegen der tollen Drehorte trotzdem sehenswert.
Regisseur: Joseph Sargent Mit: Walter Matthau, Robert Shaw, Martin Balsam, Hector Elizondo, Earl Hindman.
Dog Day Afternoon (1975)
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Regisseur Sidney Lumet, bekannt für seine realistischen Porträts von New Yorks Gestrauchelten, Überlebenskünstlern und Kleinkriminellen, verfilmte 1975 die wahre Geschichte eines gescheiterten Überfalls auf die Chase Manhattan Bank in Gravesend, Brooklyn, der sich drei Jahre vorher zutrug. Die unfähigen Räuber, werden von vielen der Bewohner des Viertels, die sich vor der Bank versammeln, als Anti-Establishment Helden gefeiert. Der junge Al Pacino in einer seiner besten Rollen.
Regisseur: Sidney Lumet Mit: Al Pacino, John Cazale, Gary Springer
Taxi Driver (1976)
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Der psychotische Taxifahrer Travis Bickle fährt, wachgehalten durch Pillen, durch das New York der 1970er Jahre und ist voller Hass auf das, was er sieht: Drogen, Müll, Verbrechen.
„Diese Stadt ist eine Kloake. Sie ist voller Dreck und Abschaum“, kommentiert Bickle, die Lage gegenüber einem Fahrgast. Der Einzelgänger entscheidet sich, nicht mehr einfach nur zuzusehen, sondern seinen Teil dafür zu tun, das ‘aufgeräumt’ wird.
Der Film, zum großen Teil eine Charakterstudie, ist ein weiteres Meisterwerk von Martin Scorsese, der hier ein New York einfängt, das sich Besucher und selbst Bewohner heute kaum mehr vorstellen können.
Regisseur: Martin Scorsese Mit: Robert De Niro, Jodie Foster, Harvey Keitel, Cybill Shepherd.
The Warriors (1979)
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Cyrus, der charismatische Anführer der Gramercy Riffs, lädt alle Gangs New Yorks zu einem mitternächtlichen Treffen in die Bronx. Er will alle Banden unter sich vereinen. Er reißt sein Publikum mit, aber wird unvermittelt, von irgendjemand aus der Menge erschossen. Die Warriors aus Coney Island werden fälschlicherweise der Tat beschuldigt. Auf der Flucht heim nach Brooklyn werden sie von der gesamten Bandenwelt New Yorks durch die Nacht gejagt.
Regisseur: Walter Hill Mit: Michael Beck, James Remar, Deborah Van Valkenburg
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