Gouverneur Cuomo – Das Schlimmste könnte hinter uns liegen, wenn wir uns weiterhin klug verhalten

Gouverneur Andrew Cuomo – Foto – Office of the Gouverneur

Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den ganzen Staat New York. Der Großteil aller Vorfälle treten aber in New York City und Vororten auf, einem der weltweit am meisten betroffenen Großräume. Manche der Werte und andere Indikatoren sind auch nur für die Stadt New York verfügbar. Sie finden sie hier.

Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo sagte am Dienstag, dass “das Schlimmste in unserem Staat wahrscheinlich vorbei ist, wenn die Menschen sich weiterhin klug verhalten und vor allem Social Distancing (Abstand halten) praktizieren.”

Laut Cuomo lagen am Dienstag 18.697 Coronapatienten in Krankenhäusern – 130 weniger als am Vortag. Neueinlieferungen von Menschen mit von COVID-19 verursachten Erkrankungen der Atemwege sanken in dem Zeitraum von 1900 auf 1600.

Die täglichen Todeszahlen haben sich in den letzten Tagen auf um 800 herum eingepegelt. Ein weiteres Zeichen, dass ein Plateau erreicht ist.

Noch vor knapp 3 Wochen fürchteten die Verantwortlichen rund um den Gouverneur, dass bald 140.000 Krankenhausbetten, 40.000 davon mit Beatmungsgeräten, bereit gestellt werden müssten, um eine unvorstellbare Katastrophe zu verhindern.

Zu dieser Zeit begann begann das beispiellose Runterfahren des Stadtlebens – Schließung von Schulen, Unternehmen, Veranstaltungen und fast allem, was sonst nicht lebensnotwendig ist (praktisch das Gleiche wie in europäischen Metropolen) – augenscheinlich mit viel Erfolg. Am Freitag waren nur 18.500 Betten mit Coronapatienten besetzt. Ein Mangel an Beatmungsgeräten ist derzeit auch kein Thema mehr.

Cuomo gab am Dienstag auch bekannt, dass New York mit sechs anderen nordöstlichen Bundesstaaten – New Jersey, Connecticut, Pennsylvania, Delaware, Rhode Island und Massachusetts – an Plänen für das schrittweise Hochfahren der Wirtschaft arbeitet. Es wird erwartet, dass sich dieser Prozess, wenn er einmal beginnen kann, über Monate hinziehen wird.

Leeres New York – Foto – Ed Jancick

Was macht man mit den Toten?

Nachfolgende Zahlen für die Stadt New York.

Nicht nur die medizinische Versorgung von Kranken ist eine Herausforderung, auch was mit den Toten geschehen soll, muss überlegt sein. Wegen der Pandemie sterben viel mehr Menschen als der normale, tägliche Durchschnitt von 158.

Die übliche Methode, Leichen aus Krankenhäusern abzutransportieren mit nachfolgender durch die Familie organisierte Beerdigung, kann derzeit gerade noch aufrecht erhalten werden, eben auch weil sich das ‘Worst Case Scenario’ nicht verwirklichte und weil das ‘Medical Examiner’s Office‘ (Amt der ärztlichen Leichenbeschauer) seine Kapazität, Leichen kühl zu lagern, stark erhöhte.

Mobile Leichenhallen – Foto NY Times

Normalerweise hat der Medical Examiner Platz für 900 Tote in seinen 5 Einrichtungen. Nun wurden zusätzlich 45 mobile Leichenhallen gekauft, um die Kapazität auf etwa 3.500 Leichen zu erhöhen. Die ‘Federal Emergency Management Agency‘ (Bundesbehörde, die für Katastrophenfälle zuständig ist) soll bald 85 zusätzlicher solcher Wagen beisteuern.

Bürgermeister entgegnet Gerüchten von ‘Massenbeerdigungen’

Hart Island von Drohne aufgenommen – Ob es sich um Coronatote handelt, ist nicht bekannt. Foto CNN

Als Reaktion auf veröffentlichte Berichte, Fotos und Drohnenvideos, die Arbeiter zeigen, die Tote auf der Insel ‘Hart Island’ begraben, schrieb Bürgermeister Bill de Blasio am Freitag auf Twitter, dass es keine ‘Massenbeerdigungen’ dort gibt.  

Abgesehen von den Leichen nicht beanspruchter Toter werde die überwiegende Mehrheit der Coronaopfer ordentliche, private Bestattungen erhalten, so de Blasio.

“Wir werden auf Hart Island nur Tote beerdigen, zu denen uns niemand innerhalb von 14 Tagen kontaktiert hat. Sollte sich jemand in diesem Zeitraum melden, verwahren wir die Überreste wenn nötig auch Tage, Wochen, Monate – das spielt keine Rolle. Bei Menschen, die auf Hart Island beerdigt werden, machen wir das mit dem größtmöglichen Maß an Respekt und Würde. Es ist schade, dass diese Situation von den Medien so sensationalisiert wird.”

Hart Island, eine Insel nahe der Bronx, dient seit 1869 als letzte Ruhestätte für New Yorker, für die niemand eine Beerdigung arrangierte. Circa einen Millionen Menschen sind hier begraben.

Neue Tradition – New York applaudieren jeden Abend um 19 Uhr ihrem medizinischem Personal