
Die Pandemie hat den New Yorker Immobilienmarkt in kurzer Zeit immens verändert.
Wohnungsmieten

Laut eines neuen Berichts der anerkannten Sachverständigenfirma Miller Samuel sank der durchschnittliche Mietpreis in Manhattan im November, verglichen mit dem Vorjahr, um 22% auf 2.743 USD pro Monat. Die Mieten liegen damit auf dem Stand von 2010. Wenn man die Inflation berücksichtigt, ist der Rückgang sogar noch stärker.
Die Leerstandsquote in Manhattan war mit 6,14% auf einem Rekordhoch. Auch in anderen Bezirken fielen die Mieten und der Leerstand stieg. Der Median in Brooklyn fiel um 8,3% auf 2.619 USD. Im Nordwesten von Queens, einschließlich des trendigen Long Island City Viertels, das direkt gegenüber dem East River von Manhattan liegt, sanken die Mieten um 21% auf einen Median von 2.275 USD.
(Der ‚Median Price‘ ist nicht der Durchschnittspreis, sondern ein Mittelpreis, d.h. 50% der Wohnungen wurden für mehr Geld vermietet und 50% für weniger)
Wohnungskäufe im Nicht-Luxus Segment

Laut des Fachverbands Real Estate Board of New York erlebte die Stadt den stärksten Rückgang bei Wohnungskäufen seit 2006.
Stadtweit fiel der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen im Nicht-Luxus Segment.
Luxusimmobilien

Im Luxussegment ergibt sich ein gemischtes Bild.
Laut Maklerfirma Olshan wurden zwischen 1. September und 6. Dezember 227 Kaufverträge für Wohnungen, die 4 Mio. Dollar oder mehr kosten, abgeschlossen, ungefähr so viele wie zur gleichen Zeit letzten Jahres.
Im Luxussegment gingen die Preise bei vielen angebotenen Objekten nach unten, bei anderen hielten sich die Werte und stiegen mitunter sogar.

Eine 416 qm große Eigentumswohnung im 58. Stock im Luxusturm One57 wird derzeit für 22.5 Mio. USD angeboten, 35 % weniger als der Besitzer 2014 bezahlte. Ein neuer Luxusturm, das Benson auf der Upper East Side, schaffte es aber laut Crain’s New York Business den vollen Preis für seine Apartments zu erzielen. Mitten in der Pandemie wurde dort eine Wohnung im 15. Stock für 14.5 Mio. USD verkauft.
Gewerbeimmobilien

Eine Umfrage der ‘Partnership for New York City‘, einem wichtigen Wirtschaftsverband, im August ergab, dass 25% der Büroangestellten bis Weihachten wieder an ihren Schreibtischen sitzen würden. Tatsächlich sind es jetzt aber nicht viel mehr als 10%.
Bis Sommer 2021, so das Ergebnis einer neuen Umfrage des Verbands, sollten 48% der Arbeiter wieder in ihren Büros sein.
Im Moment ist der Leerstand von Bürofläche und anderen Gewerbeimmobilien, vor allem Ladenlokalen, immens und die Preise am Fallen.