Mitglieder einer ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde im Borough Park Viertel von Brooklyn entfachten ein Lagerfeuer auf einer der Hauptstraßen. Sie warfen Gesichtsmaske ins Feuer, um gegen neue COVID-19 Einschränkungen zu demonstrieren.
“Das ist ziviler Ungehorsam, wir können uns wehren”, rief Aktivist Heshy Tischler in die Menge, als er seine Gesichtsmaske zerriss und in die Flammen warf. Viele der Anwesenden skandierten “Jewish Lives Matter” und “Donald Trump.”
Ein Mitglied der Gemeinde, der für die Nutzung von Masken plädierte, wurde als “Spitzel” beschimpft und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem ihn ein Mob von Demonstranten mit Steinen beworfen hatte.
Borough Park ist eins von neun Vierteln, in denen ab Freitag manche Coronamaßnahmen wieder eingeführt werden sollen, da die Fälle dort erheblich stiegen. Dazu gehören die Schließung von Schulen und ‘nicht wesentlicher Geschäfte‘, ein Verbot von Massenversammlungen und die Beschränkung bei religiösen Zusammenkommen auf 10 Teilnehmer.
Solche Maßnahmen sind in ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinden meist sehr unbeliebt und werden oft als unnötige Schikane bewertet, so Simcha Eichenstein, eine Politikerin, die aus der Gemeinde stammt und sie im Landtag des Staats New York vertritt. “Viele Leute bei uns sind davon überzeugt, dass sie den Virus schon hatten und wir nun Herdenimmunität erreicht haben und lassen sich nicht testen. Auch die Fehlinformationen von radikalen Aktivisten in unseren Reihen und von Präsident Donald Trump, der hier wegen seiner pro-jüdischen Einstellung extrem beliebt ist, spielen eine große Rolle.“
Ultra-orthodoxe Juden sind nur ein Teil des vielseitigen New Yorker Judentums. In anderen jüdischen Kreisen sind deren Aktionen und Einstellungen oft umstritten.