Der Central Park ist jetzt zur Zugvögelsaison ein Paradies für Vogelfans – das gibt es zu sehen

Der Central Park ist eine wichtige Station für Zugvögel während ihrer Wanderungen zwischen Kanada und Südamerika – Getty

Nur in wenigen Grünflächen mit vergleichbarer Größe gibt es eine Vogelvielfalt wie im Central Park. Grund ist, was Kenner den ‘Central Park Effekt’ nennen: Da alles rund um den Park zubetoniert ist, sieht er trotz seiner relativ geringen Fläche für die Vögel aus wie ein echter Wald.

Bis zu 280 Vogelarten kann man jedes Jahr im Central Park sehen, ungefähr ein Viertel aller Arten, die man überhaupt in Nordamerika findet. Einige leben ganzjährig hier, aber die Mehrheit sind Zugvögel, die im Frühling und Herbst Station auf ihrem Weg in Richtung Kanada (Frühling) oder Südamerika (Herbst) machen. Das beginnt Ende Februar mit den sogenannten winterharten Vögeln, die besonders gut mit Kälte klarkommen.

Wanderdrossel (American Robin) im Central Park – Foto Audobon Society

Der erste Zugvogel ist normalerweise die amerikanische Waldschnepfe (American Woodcock), die Ende Februar in ihre Brutgebiete fliegt, wenn dort noch Schnee liegt. Anfang März machen dann unter anderem Passerinen (Passerines), Wanderdrosseln (American Robin), die Purpur-Grackel (Common Grackle) und der Rotflügelstärling (Red-Winged Blackbird) Station im Park. Später im Monat kommen dann die Weißbauch-Phoebetyrannen (Eastern Phoebes), die Indianergoldhähnchen (Gold-Crowned Kinglet), die Kiefernwaldsänger (Pine Warbler) und die Fuchsammer (Fox Sparrow) dazu. Fuchsammer sind auch eine der ersten Vögel, die man im Park singen hört.

Indianergoldhähnchen (Gold-Crowned Kinglet) – Foto Audobon Society

Anfang April kommen dann viele Palmenwaldsänger (Palm Warbler), und Kronenwaldsänger (Yellow Rumped Warbler) dazu. Mitte April kann man dann das Rubingoldhähnchen (Ruby Crownded Kinglet), den Kletterwaldsänger (Black-and-White Warbler), den Grünwaldsänger (Black-throated Green Warbler), den Graukopfvireo (Blue-headed Vireo) und die Einsiedlerdrossel (Hermit Thrush) sehen.

Kiefernwaldsänger (Pine Warbler) im Central Park – Foto Audobon Society

Im Mai ist die Frühjahrswanderung dann im volle Gang und eine Vielzahl neuer Vögel gesellen sich zu ihren Artgenossen: Meisenwaldsänger (Northern Parula), Gelbkehlchen (Common Yellowthroat) und die Töpfervögel (Ovenbirds) sind die Zahlreichsten unter ihnen. Die zweite Maiwoche bringt gewöhnlich die Pappelwaldsänger (Ceruleans) und die Goldflügel-Waldsänger (Gold Winged Warblers). Die zahlreichsten Zugvögel im Mai im Central Park sind Schnäpperwaldsänger (American Redstart) und der Blaurücken-Waldsänger (Black-throated Blue Warbler). Die Ankunft der weiblichen Streifenwaldsänger (Blackpolls) wird von Birdern nur ungern gesehen, denn sie ist normalerweise ein Zeichen, dass die Frühlingswanderung ihrem Ende zugeht.

Bis Anfang Juni befinden sich die meisten Zugvögel in ihrem Brutgebiet und die Zahl im Park ist gering, es kommen nur noch ein paar Nachzügler, hauptsächlich Weibchen. Mitte Juni ist die Frühjahrswanderung dann praktisch vorbei.

Goldflügel-Waldsänger (Gold Winged Warblers) im Central Park – Foto Audobon Society

Die immense Artenvielfalt und der Kontrast zwischen Natur und ultimativer Großstadt macht den Central Park auch zu einem der beliebtesten Gebiete zum Vögelgucken weltweit. Die bekannteste Organisation für Vogelforscher- und Liebhaber in den USA, die Audobon Society, hat ihren Sitz in New York und bietet Touren für ‘Birder’ an, wie man die Vogelfans hier nennt. Auch das American Museum of Natural History, das Central Park Conservancy, die Linnaean Society of New York und die Urban Park Ranges bieten Touren an, denen man sich anschließen kann.

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